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1. Geschichte des Mittelalters - S. 151

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 3. Der dritte Kreuzzug. 151 sprengte mit seinem Roß in den Fluß, um so das gegenüberliegende Ufer zu erreichen. Doch die Wogen erfaßten Roß und Reiter und rissen ihn herunter; als man zu Hilfe eilte, war der Kaiser tot. Da ergriff eine unbeschreibliche Bestürzung das ganze Heer, und alle trauerten um den unersetzlichen Verlust des greisen Helden. Daheim aber konnte man nicht glauben, daß er wirklich verschieden sei, es entstand vielmehr im deutschen Lande die Sage, Friedrich habe sich in den Kyffhäuser zurückgezogen und werde einst wiederkehren. Herzog Friedrich übernahm nach dem Tode seines Vaters die Führung des Heeres und gelangte 9 Tage später nachantiochia. Aber. tödliche Krankheiten folgten den Entbehrungen und Anstrengungen und rafften die Kreuzfahrer dahin. Viele kehrten deshalb in die Heimat zurück; nur wenige folgten dem Führer in das Lager vor Akkon, wo auch Herzog Leopold von Östreich mit andern Rittern sich einfand. Im Frühjahre 1191 erschienen Philipp August und Richard Löwenherz aus dem Seeweg über Sizilien mit ihren Heerscharen und begannen im Verein mit den Deutschen und dem inzwischen aus der Gefangenschaft entlassenen Veit das feste Akkon zu berennen. Herzog Friedrich war bereits im Januar mit vielen Gefährten einer schrecklichen Seuche erlegen und hatte die Leitung der deutschen Streiter dem Herzog Leopold von Östreich überlassen. Endlich fiel Akkon trotz der heldenmütigsten Verteidigung den Christen in die Hände. Aber die Eroberung entzweite die Sieger. Die beiden Könige pflanzten ihre Fahnen allein auf, teilten die Stadt, die Gefangenen und die Beute unter sich und versagten den Deutschen den Eintritt. Als Herzog Leopold, der sich bei der Erstürmung besonders hervorgethan hatte, auf einem Turme fein Banner aufziehen ließ, befahl der hochfahrende König von England, die Fahne herunterzureißen. Da verließ Leopold tief gekränkt die Stadt, schiffte sich mit seinen Leuten nach der Heimat ein und schwur, für die Kränkung deutscher Ehre Rache zu nehmen. Noch in demselben Monate entzweite sich Philipp August ebenfalls mit Richard und trat die Rückkehr nach Frankreich an; doch blieb ein bedeutender Teil des französischen Heeres unter dem Herzog von Burgund zurück. So tapfer und kühn nun auch Richard noch stritt, so konnte er doch nachhaltige Erfolge nicht erzielen. Zweimal erschien er noch vor Jerusalem, auch Joppe suchte er zu entsetzen, ja sein Name wurde das Schreckenswort, womit türkische Mütter ihre Kindlein in Furcht setzten; allein Krankheiten und betrübende Nachrichten aus Europa nötigten ihn plötzlich zur Rückkehr. Zuvor schloß

2. Das Mittelalter - S. 118

1893 - Leipzig : Dürr
— 118 — Adel der Geburt und Tapferkeit auszeichnete, empfing als besondere Gunst den Ritterschlag, d. H. er wurde von einem hochgestellten Herrn, dem König, Herzog, Grafen re. durch einen leichten Schlag (den letzten den er erdulden durfte) in die Gemeinschaft der tadellosen Ritterschaft aufgenommen. Dabei mußte er drei Gelübde ablegen: daß er seine eigne Ehre, die Unschuldigen und die Religion verteidigen motte mit seinem Blute. Vor allem wollte der Ritter als freier Mann leben und sterben, dann aber sollte es sein Stolz sein, einem selbstgewählten Herrn zu dienen bis zum Tode, und daraus entwickelte sich das Lehenswesen mit seinen Abstufungen vom einfachen Ritter bis hinauf zum Kaiser. Eiuer diente dem andern, und der höhere belehnte den niederen mit Gütern, das heißt, er überließ ihm nicht das Gut als Eigentum, sondern die lebenslängliche Nutznießung desselben. Neben dem Herrendienst weihte sich der Ritter dem Franendienst und dem Gottesdienst. Die Fran, die Hüterin der feinen Zncht (Sitte) gelaugte durch die Ritter zu hohem Ansehen, und die Religion fand in ihnen ihre treuesten Beschützer. Ihre Waffen waren Lanze, Schwert und Schild. Die Ritter liebten die Geselligkeit. Freilich den Winter verbrachten sie einsam ans ihren Burgen, die meist den Stürmen ausgesetzt und unzugänglich auf Felsenvorsprüngen lagen, aber wenn der Frühling kam mit dem herrlichen Psingstfeste, dann folgten sie der Einladung reicher Herzoge, Grafen und anderer hoher Herren und vergnügten sich mit Waffenspielen zu Roß (Turnieren) und Festgelagen, bei denen fahrende Sänger ihre Minnelieder und Heldengesänge zur Harse oder Fiedel (Geige) vortrugen. War der Wirt freigebig gegen die Gäste und entließ er die Sänger reich beschenkt, so wurde sein Ruhm durch alle Lande verbreitet. Manches Fürstengeschlecht zeichnete sich aus durch ritterliche Gesinnung und Sinn für Dichtung, so die Babenberger in Östreich, die Thüringer Landgrafen auf der Wartburg und vor allem die Hohenstaufen, von denen manche selbst Sänger waren, wie Heinrich, Barbarossas Sohn, und Friedrich Tl. 4. Der dritte Kreuzzug. Als im Jahre 1188 die Kunde in das Abendland gelangte, daß der Sultan von Ägypten, Saladin, den Christen Jerusalem entrissen habe, entschloß sich Friedrich Barbarossa zu einem Kreuzzuge. Zu gleicher Zeit unternahmen die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August vou Frankreich eine Kreuzfahrt. Ju Regensburg sammelte sich das deutsche Heer, es waren 20 000 Ritter, die gut bewaffnet und mit Geld oder Vorräten versehen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 27

1907 - Leipzig : Freytag
27 Silber, Pferden und Gewndern wurden an die Anwesenden verteilt. Der dritte Tag verlief hnlich wie der zweite, und am vierten zogen die Geladenen wieder in die Heimat. Noch lange priesen deutsche und fran-zsische Ritter die Lust des Reichsfestes zu Mainz, und Barbarossa galt als der reichste und mchtigste aller Fürsten. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Bald darauf traf aus dem Morgenlande die Kunde ein, da Jerusalem wieder in die Hnde der Trken gefallen sei. Da rsteten sich die Völker des Abendlandes, um die heilige Stadt den Unglubigen wieder zu entreien. Der greise Kaiser stellte sich an die Spitze eines gewaltigen deutschen Heeres. Unter unsglichen Mhen und Gefahren zogen sie durch Europa und Kleiuasien. In Kleinasien stellte sich ihnen ein trkisches Heer entgegen. Vor der Schlacht empfingen die Pilger alle das heilige Abendmahl; dann strzten sie mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend Trken erschlagen wurden und die brigen flohen. Die Kreuzfahrer zogen weiter und kamen an den Flu Saleph. der ihn fhrte nur eine schmale Brcke, und dem Kaiser Friedrich dauerte der bergang viel zu lange. Ungeduldig beschlo er, den Flu zu durchschwimmen. Trotz aller Warnungen sprengte er mit seinem Pferde hinein. Allein die Wellen rissen Ro und Reiter fort. Mehrere Ritter sprangen ihm nach, aber als man ihn ans Land zog, war er bereits eine Leiche. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres. In der Heimat aber wollte man gar nicht an den Tod des geliebten Herrschers glauben. Das Volk erzhlte sich, er sei nicht gestorben, sondern er schlafe tief im Sche des Kyffhusers, und er werde dereinst kommen, um sein Volk wieder groß und mchtig zu machen. 15. Konradin. Schlacht bei Scurcola. Das ruhmreiche Herrschergeschlecht der Hohenstaufen nahm einen traurigen Ausgang. Konrad Iv., der letzte Kaiser aus diesem Geschlechte, hinterlie bei seinem Tode ein zweijhriges Shnchen mit Namen Konradin. Ihm gehrten in Italien die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Aber ein franzsischer Prinz, Karl von Anjou, hatte sie in Besitz genommen. Als Konradin herangewachsen war, zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden und einem Heere nach Italien, um sein Reich wieder zu erobern. Bei Scurcola wurde Karl von Anjou in die Flucht geschlagen. Aber anstatt den Feind zu verfolgen, plnderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Da machten die Feinde Kehrt und entrissen den Deutschen den schon ge-wonnenen Sieg. Konradin und Friedrich muten fliehen, sie wurden aber verrterischerweise gefangen genommen und an Karl von Anjou ausgeliefert.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 51

1907 - Leipzig : Freytag
51 Silber, Pferden und Gewndern wurden an die Anwesenden verteilt. Der dritte Tag verlief hnlich wie der zweite, und am vierten zogen die Geladenen wieder in die Heimat. Noch lange priesen deutsche und fran-zsische Ritter die Lust des Reichsfestes zu Mainz, und Barbarossa galt als der reichste und mchtigste aller Fürsten. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Bald darauf traf aus dem Morgenlande die Kunde ein, da Jerusalem wieder in die Hnde der Trken gefallen sei. Da rsteten sich die Völker des Abendlandes, um die heilige Stadt den Unglubigen wieder zu entreien. Der greise Kaiser stellte sich an die Spitze eines gewaltigen deutschen Heeres. Unter nnsg-lichen Mhen und Gefahren zogen sie durch Europa und Kleinasien. In Kleinasien stellte sich ihnen ein trkisches Heer entgegen. Vor der Schlacht empfingen die Pilger alle das heilige Abendmahl; dann strzten sie mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend Trken erschlagen wurden und die brigen flohen. Die Kreuzfahrer zogen weiter und kamen an den Flu Saleph. der ihn fhrte nur eine schmale Brcke, und dem Kaiser Friedrich dauerte der bergang viel zu lange. Ungeduldig beschlo er, den Flu zu durchschwimmen. Trotz aller Warnungen sprengte er mit seinem Pferde hinein. Allein die Wellen rissen Ro und Reiter fort. Mehrere Ritter sprangen ihm nach, aber als man ihn ans Land zog, war er bereits eine Leiche. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres. In der Heimat aber wollte man gar nicht an den Tod des geliebten Herrschers glauben. Das Volk erzhlte sich, er sei nicht gestorben, sondern er schlafe tief im Sche des Kyffhusers, und er werde dereinst kommen, um sein Volk wieder groß und mchtig zu machen. 30. Konradin. Schlacht bei Scurcola. Das ruhmreiche Herrschergeschlecht der Hohenstaufen nahm einen traurigen Ausgang. Konrad Iv., der letzte Kaiser aus diesem Geschlechte, hinterlie bei seinem Tode ein zweijhriges Shnchen mit Namen Konradin. Ihm gehrten in Italien die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Aber ein franzsischer Prinz, Karl von Anjon, hatte sie in Besitz genommen. Als Konradin herangewachsen war, zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden und einem Heere nach Italien, um sein Reich wieder zu erobern. Bei Scurcola wurde Karl von Aujou in die Flucht geschlagen. Aber anstatt den Feind zu verfolgen, plnderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Da machten die Feinde Kehrt und entrissen den Deutschen den schon ge-wonuenen Sieg. Konradin und Friedrich muten fliehen, sie wurden aber verrterischerweise gefangen genommen und an Karl von Anjon ausgeliefert.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1887 - Leipzig : Teubner
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356. Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein. Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu

6. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1887 - Leipzig : Teubner
156 Richard Löwenherz gefangen. sich nun, in der Verkleidung eines Kaufmanns zu Lande nach Norddeutschland zu gehen, zu seinem Schwager Heinrich dem Löwen. Im Salzburgischen wurde er von einem Ritter überfallen und entging nur mit drei Begleitern den Händen des Feindes. Nachdem er mehrere Tage und Nächte unstät durch Wälder und Gebirge geflüchtet war, kam er endlich im Dezember 1192 nach Erdburg, einem Dorfe bei Wien, das heute eine Vorstadt Wiens ist. Durch die Unvorsichtigkeit eines seiner Begleiter wurde er entdeckt und von dem Herzog Leopold gefangen genommen. Dieser brachte ihn auf die Feste Tierstein und lieferte ihn nicht lange nachher an den Kaiser Heinrich Vi., den Sohn Barbarossas, aus, der ihn aus feiner Burg Trifels (in Rheinbayern) in engem Gewahrsam hielt. Richard sollte büßen für die dem deutschen Reiche angethane Schmach, oder doch, wenn die obige Erzählung von der Beschimpfung der deutschen Fahne nicht wahr ist, dafür, daß er auf Seiten der Welfen stand; zugleich aber benutzte Heinrich, der zu feinem Zuge nach Italien und der Eroberung Neapels und Sieiliens viel Geld brauchte, diese Gelegenheit, von dem englischen Könige Geld zu erpressen. Richard hatte einen treuen, unzertrennlichen Freund, den Sänger Blondel, der an feiner Seite gefochten und, wenn die Wassert ruhten, mit dem König an Gesang und Saitenspiel sich ergötzt hatte. Bei dem Überfall im Salzburgischen war er von feinem König getrennt worden. Als er von der Gefangeunehmung desselben hörte, zog er, wie die Sage erzählt, feinen Herrn suchend, als Sänger von Burg zu Burg. So kam er nach Trifels. Unter dem Turme, in welchem der König faß, fang er die erste Strophe eines Liedes; da erscholl aus dem Kerker die zweite Strophe, es war die Stimme des Königs. Blondel nahm nun Dienst bei dem Burgvogt, verständigte sich mit feinem Herrn und eilte dann nach England, um für dessen Befreiung thätig zu fein. Die treuen Unterthanen Richards boten alles auf, um das nötige Löfegeld auszubringen. Unterdessen schloß der Kaiser Heinrich mit Richard einen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1887 - Leipzig : Teubner
122 Wilhelm der Eroberer 1066—1087. 700 (nach andern sogar auf 3000) Schiffen, mit einem Heere von 60 000 Mann, unter denen sich auch Vasallen des deutschen Königs Heinrich Iv. aus dessen Erlaubnis befanden, nach England hinüber. Als er ans Land sprang, fiel er zu Boden; da rief er, um die unglückliche Vorbedeutung abzuwenden: „Ich fasse das Land mit beiden Händen, das ich mit Gottes Beistand erobere!" Einer seiner Krieger lief zu einer nahen Hütte, zog einen Strohhalm vom Dache und überreichte ihn dem Herzog als ein Zeichen der Besitznahme. Um feinem Heere alle Hoffnung auf Rückkehr zu benehmen, ließ er alle Schiffe durchbohren. Nicht lange nach der Landung wurde bei Hastings zwischen den Normannen und Angelsachsen, zwischen Wilhelm und Harald die Entscheidungsschlacht geschlagen (14. Okt. 1066). Als der Herzog mit seinem Heere zum Sturm anrückte, ritt vor ihm her der Ritter Taillefer, der als Knabe Wasserträger in Wilhelms Hanse gewesen sein soll; er stimmte das Heldenlied von Roland an, welches das ganze Heer mitsang, und warf mehrere blanke Schwerter wiederholt in die Luft, um sie wieder aufzufangen. Plötzlich flog eins der Schwerter einem englischen Bannerträger in die Brust und streckte ihn nieder. Das war der Beginn des Kampfes, der vom Morgen bis in die Nacht hinein dauerte und nach schrecklichem Blutvergießen mit dem Siege der Normannen endete. Harald fiel mit dem größten Teil feiner Edlen. Nach der Schlacht zog Wilhelm nach der Hauptstadt London und ließ sich dort zum König von England krönen. Aber es folgten noch häufige Empörungen der Angelsachsen, die mit größter Härte und Grausamkeit unterdrückt wurden. Fast alle Lehnsgüter kamen an die normannischen Krieger. Die Normannen brachten die französische Sprache mit, und durch Vermischung derselben mit der angelsächsischen ist die englische Sprache entstanden. Wilhelm der Eroberer starb in Frankreich im I. 1087 während eines Krieges mit dem französischen König. Sein Stamm regierte in England bis zum I. 1154, wo das Haus

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 240

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 240 — Heeres zog der greise Held aus nach dem Morgenlande. Aber er sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. Als er in Kleinasien auf seinem Streitrosse einen Fluß durchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen fort, und leblos brachten ihn seine Gefährten ans Ufer. So beschloß Friedrich seine Heldenlaufbahn. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Volkes, als die Kunde seines Todes nach Deutschland gelangte. Das Volk konnte es lange gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser, der gewaltige Barbarossa, wirklich gestorben sei. Und noch lebt er fort in der Sage. Im Thüringerland, erzählt sie, tief unten im Kyffhäuserberge sitzt er schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des deutschen Reiches wieder. 5. Konradin 126 8. — Die letzten vier hohenstaufischen Kaiser hatten fortwährend in Italien, namentlich mit den Päpsten, zu kämpfen. Es war ein langes, furchtbares Ringen^ in welchem die kaiserliche Macht der stärkeren päpstlichen Gewalt zuletzt erlag. So folgte dem höchsten Glanze des Kaisertums bald sein Verfall. Als endlich von dem hohenstaufischen Hause nur mehr ein unmündiges Knäblein, Konradin d. i. der kleine Konrad, übrig war, gab der Papst dessen Erbland, das Königreich Neapel, an einen französischen Prinzen. Zwar zog Konradin, sobald er in Deutschland zum Jüngling herangewachsen war, mit einem Heere aus, um sein väterliches Erbe wieder zu erobern; allein er ward geschlagen, gefangen genommen und in Neapel wie ein Verbrecher hingerichtet. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht der Hohenstaufen (1268). 93. R«dolf nott Habsbirrg. 1. Das Faustrecht. — Mit dem Tode des letzten hohenstaufischen Kaisers begann für Deutschland eine höchst traurige Zeit. Kein deutscher Fürst trug Verlangen nach der Kaiserkrone,

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1900 - Leipzig : Hirt
Die Jungfrau von Orleans. 69 Im Sommer 1425 vernahm sie im Garten ihres Vaters eine Stimme, die sprach: Ich komme zu dir und befehle dir im Namen des Herrn, da du nach Frankreich dem Könige zu Hilfe ziehst, damit er sein Knigreich wiedergewinne." So taucht ihr zum erstenmal der groe Gedanke ihres Lebens auf. Was sie gesehen und gehrt, und was sie von da an hufiger sah und hrte, wagte sie ihren Eltern nicht anzuvertrauen. Als aber die Stimmen dringender sie an die Erfllung ihrer Sendung mahnten, vertraute sie ihr Geheimnis ihrem Oheim an. Dieser wohnte in einem benachbarten Dorfe. Er war der erste, der an sie glaubte. Da erscholl die Kunde von der Belagerung von Orleans, und die Stimmen mahnten dringend: Eile, Johanna, eile, geh nach Vaueouleurs, melde dich beim Hauptmann; zweimal wird er dich zurckweisen, zum drittenmal wird er dich zum Könige senden!" Johanna ging mit ihrem Oheim nach Vau-couleurs. Frankreich," sagte sie zum Hauptmann, ging durch ein Weib zu Grunde und wird durch eine Jungfrau gerettet werden; das Weib ist die Knigin Jsabeau, die Jungfrau bin ich!" Hhnisch wies sie der Hauptmann ab und riet ihrem Oheim, sie mit ein paar tchtigen Ohrfeigen heimzusenden; aber sie lie sich nicht beirren; sie blieb in Vaueouleurs bei der Frau eines Brgers und fand allmhlich Glauben. Als sie zum drittenmal zum Hauptmann ging, sagte dieser: Va donc, advienne que pourra" und gab seine Zustimmung zu ihrer Abreise cm das knigliche Hoflager. Dieses befand sich zu Chinon. Erst am vierten Tage nach ihrer Ankunft daselbst erlangte sie Zutritt zum Könige. Um den prophetischen Geist des Mdchens zu prfen, stellte der König sich in schlichter Kleidung unter die dreihundert edlen Ritter, welche die Neugierde im Saale versammelt hatte. Johanna schritt geradenwegs auf den König zu und begrte ihn. Als der König sie an einen Hfling wies und sagte: Dort ist der König," entgegnete sie: En nom de Dien, gentil prince, c'est vous et non autre!" Der König zog sie nun beiseite und sprach leise mit ihr, und die Anwesenden bemerkten das Staunen und die Freude, die sich im Antlitz des Knigs wiederspiegelten, der dann feierlich erklrte, Johanna habe sein Vertrauen. Spter hat sie erzhlt, sie habe dem Könige ein sicheres Zeichen ihrer Sendung gegeben. Sie legte nun mnnliche Kleider und kriegerische Rstung an; sie ver-langte ein Schwert, das in der Kirche zu Fierbois aufbewahrt wurde, und eine weie Fahne, best mit goldenen Lilien und dem Bilde des Heilandes auf der einen, dem der Gottesmutter auf der andern Seite. Die Fahne trug sie in den Gefechten voran; das Schwert hat sie niemals gebraucht. Zuerst zog sie an der Spitze einer Heerschar nach Orleans. Es sollte der Versuch gemacht werden, eine Sendung Lebensmittel in die Stadt zu schaffen; die Einschlieung durch die Englnder war nicht so vollstndig, um dies ganz unmglich zu machen. Sie entsandte einen Herold mit einem von ihr diktierten Briefe, worin sie in derselben stolzen Sprache, die ihr Schiller in den Mund legt, den englischen Feldherren Frieden anbot unter der Be-dingung, da sie aus Frankreich abzgen.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 395

1854 - Weimar : Böhlau
395 Schritt zurückwich. Die Zeit vom Herbst bis zum Frühling des Jahres (1192) brachte Richard mit der Herstellung der Festungs- werke von Joppe und Askalon zu, und das wirkte nachtheilig auf den Enthusiasmus vieler Kreuzfahrer. Richard selbst kämpfte in den Gefechten mit tollkühner Tapferkeit; mehr als einmal wandten sich die türkischen Reiter bei seinem Anblick unter dem Geschrei: „König Richard kömmt!" zu schleuniger Flucht: aber als Feldherr war er Saladin nicht gewachsen, und Mangel an Lebensmitteln, die sich vermindernde Zahl tüchtiger Krieger und Zwistigkeiten mit den Franzosen bewirkten, daß die Eroberung Jerusalem's nicht er- reicht wurde. Denn als sich Richard endlich (im Juni 1192) der heiligen Stadt bis auf einige Meilen näherte, erklärten die Fran- zosen die Eroberung von Jerusalem für unmöglich, und Richard mußte den Rückzug antreten. Dieser wollte die schutzlosen Christen und die heiligen Orte von Palästina nicht dadurch, daß er sie vor Beendigung des Krieges verließ, der Willkür der Ungläubigen preis- geben und knüpfte deshalb Unterhandlungen mit Saladin an. Wäh- rend derselben setzte er aber den Krieg fort. Auf die Nachricht, Saladiu bedränge Joppe, ging er sogleich dorthin unter Segel und trieb die Türken im ersten Anlauf aus der bereits eroberten Stadt. Als er darauf mit höchstens 1000 Mann und elf Pferden bei Joppe lag, wurde er plötzlich von einem mehr als zehnfach überlegenen Heere angegriffen, in welchem sich allein 7000 Manu Reiterei be- fanden. Richard ließ die Ritter dicht zusammentreten, auf das Knie fallen, die Schilder vorstellen und die Lanzen schräg gegen den Boden stemmen. Hinter den Rittern standen die Armbrustschützen. Sechsmal rückten die Türken gegen die festgeschlossene Schaar vor und sechsmal wurden sie zurückgetrieben. Richard selbst mit seinen zehn Rittern sprengte mitten unter die Feinde, alles vor sich nieder- werfend. Einem Feinde hieb er mit einem Schlage seines Schwer- tes, trotz der Rüstung, Kopf, Schulter und Arm herunter. Mitten im wüthendsten Kämpfen meldete ihm ein Bote, die Türken seien in die Stadt gedrungen. Richard gebot ihm Schweigen und sppengte mit seinem Bannerträger und fünf Rittern durch das Thor, rannte in der ersten Straße drei Türken nieder und verbreitete einen sol- chen Schrecken, daß alle vor ihm flohen. So reinigte er die Stadt von den Feinden und behauptete das Schlachtfeld. Bald nach diesem Treffen kam ein dreijähriger Waffen- stillstand mit Saladin zu Stande. Die Christen behielten alle Küstenstädte von Tyrus bis Joppe, und die Pilger durften unge- hindert zum heiligen Grabe wallfahrten. Guido von Lusignan erhielt Cypern als englisches Lehen, und zum König des christlichen Reiches wurde Graf Heinrich von Champagne gewählt. Im Oetober 1192 segelte Richard Löwenherz nach Europa zurück. Im März 1193 starb auch der treffliche Saladin. Große Schaaren von Kreuzfahrern zogen 1197 aus Deutsch- land nach Palästina; sie kehrten jedoch bald wieder zurück, ohne etwas Bedeutendes ausgeführt zu haben. Auf Betreiben des Pap- stes Jnnoeenz 111. verbanden sich der Markgraf Bonifacius von Montserrat, der Graf Balduin von Flandern und mehrere Der Kreuzzug gegen Eon- stanlinopel.
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